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Floh Gruevski in offiziellem Einvernehmen?

23. Nov. 2018

Ein Kommentator vermutet, dass die mazedonischen Behörden den ehemaligen Ministerpräsidenten Nikola Gruevski nach dessen Verurteilung wegen Korruption absichtlich haben fliehen lassen, denn als Flüchtling wäre er im Ausland weniger gefährlich als ein in seiner Heimat einsitzender Gefangener.

In Népszava zitiert András Kósa ungenannte Quellen, denen zufolge der mazedonische Ministerpräsident Zaev mit seinem Vorgänger und Widersacher vereinbart habe, ihn ins Ausland fliehen zu lassen. Voraussetzung wäre, einige der Abgeordneten von Gruevskis Partei würden die Regierung in der Frage der Umbenennung des Landes in „Nordmazedonien“ unterstützen. (Griechenland hatte dies zur Voraussetzung dafür erklärt, dass Athen sein bisheriges Veto gegen eine NATO-Mitgliedschaft Mazedoniens sowie eine Annäherung des Balkanlandes an die EU zurücknimmt. Und tatsächlich stimmten acht Abgeordnete der Gruevski-Partei VMRO-DPMNE für die Vorlage der Regierung, womit das Gesetz verabschiedet werden konnte – Anm. d. Red.)
Der ehemalige Ministerpräsident habe unter ständiger polizeilicher Aufsicht gestanden, schreibt Kósa, und es wäre ihm unmöglich gewesen, heimlich die Grenze zu überschreiten. Zudem hätten die mazedonischen Behörden ihren Auslieferungsantrag an die Ungarn erst gestellt, nachdem Gruevsky Asyl erhalten habe – also eine Auslieferung rechtlich nicht mehr möglich gewesen sei. Außerdem habe ein regelmäßiger Austausch zwischen den Außen- und Innenministern der beiden Länder stattgefunden. Demzufolge glaubt Kósa, dass die Theorie eines koordinierten Manövers zur Verbringung Gruevski aus Mazedonien nicht allzu weit hergeholt sei.

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