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Streit um mehr Überstunden

3. Dec. 2018

In einem Kommentar zur geplanten Ausweitung der gesetzlich zugelassenen Überstundenarbeit wirft ein Kolumnist des linken Spektrums der Regierung vor, ungarische Werktätige an multinationale Geschäftsinteressen zu verkaufen.

Eine aktuell debattierte Änderung des Arbeitsgesetzes würde es Arbeitgebern ermöglichen, ihren Angestellten 400 Überstunden pro Jahr abzuverlangen. Zur Zeit liegt die Höchstgrenze bei 250 Überstunden jährlich. Der Entwurf wurde sowohl von Gewerkschaften als auch von Oppositionsparteien kritisiert. Die Regierung kündigte eine Überarbeitung des Gesetzentwurfs an. So sollen Überstunden von einem zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geschlossenen Kollektivvertrag abhängig gemacht werden, um auszuschließen, dass Beschäftigte zu mehr Überstundenarbeit gezwungen werden.

Tamás Beck wirft der Regierung vor, den Interessen der Arbeitgeber zu dienen und die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu ignorieren. In Népszava bezeichnet der linksgerichtete Kommentator die Initiative der Regierung als „Sklavengesetz“, das Arbeitnehmer verletzlicher und wehrloser mache. Beck spekuliert gar, dass die Novelle des Arbeitsgesetzbuches nur ein weiteres Element des geheimen Plans der Regierung sei, Ungarn in ein „gigantisches Fließband“ zu verwandeln, das von unqualifizierten Tagelöhnern bevölkert werde, die ihren Bossen nichts entgegenzusetzen hätten. Ungeachtet ihrer immer wiederkehrenden populistischen Sprüche betreibe die Regierung den Ausverkauf Ungarns an westliche Firmen, die billige Arbeitskräfte bräuchten, so Beck.

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