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Unterschiedliche Bewertungen der US-Außenpolitik

29. Dec. 2018

Regierungsnahe Kommentatoren begrüßen Präsident Trumps isolationistische Außenpolitik. Eine Kommentatorin des linken Spektrums wiederum hält sie für ein schlechtes Signal Richtung Europa sowie der ganzen Welt.

Mariann Őry von Magyar Hírlap begrüßt die Entscheidung Präsident Trumps, Truppen aus Syrien abzuziehen. Die Anordnung der Obama-Administration, syrische Rebellen zu bewaffnen, habe zur Eskalation der Krise beigetragen und den Flüchtlingsstrom vom Nahen Osten nach Europa verstärkt, meint die regierungsfreundliche Kommentatorin. Őry stimmt mit Trump darin überein, dass die USA nach der Niederschlagung des IS in Syrien nichts mehr zu tun hätten. Der US-Präsident respektiere eher die nationale Souveränität, statt den Weltpolizisten zu spielen, glaubt die Kommentatorin.

Auch László Szőcs von Magyar Idők begrüßt die anti-interventionistische Kehrtwende der US-Außenpolitik. Unter Präsident Trump würden die Vereinigten Staaten nicht in die nationale Souveränität einzelner Staaten eingreifen wollen, vermutet Szőcs. Dies, so der regierungsfreundliche Kolumnist weiter, beinhalte, dass die US-Diplomatie keinen Druck auf Ungarn in derjenigen Art und Weise ausüben werde, wie es die Obama-Administration getan habe. Dessen ungeachtet könnte der US-Rückzug aus Syrien ein Machtvakuum erzeugen. Darüber hinaus, so Szőcs, dürfte eine weitere Destabilisierung in der Region dazu führen, dass sogar noch mehr Syrer ihrem Land entfliehen würden.

Mária Gál von der Tageszeitung Népszava zeigt sich enttäuscht darüber, dass die USA ihre Mission der Verteidigung und Stärkung der Demokratie außerhalb ihrer Landesgrenzen aufgegeben hätten. Die links ausgerichtete Analystin wirft Präsident Trump vor, die Folgen seiner isolationistischen Strategie zu ignorieren. Der US-Rückzug aus Syrien und Afghanistan werde in einem Chaos münden, vermutet Gál und schreibt weiter: Dass die USA ihre wirtschaftlichen Interessen voranstellten, bedeute unter einem Präsidenten Trump nicht zuletzt die Bereitschaft, Handel mit diktatorischen Regimes zu treiben. Für die Europäer sei es besonders betrüblich, dass die USA Russland kaum mit neuen Sanktionen belegen würden, urteilt Gál.

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