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Eine liberale Stimme zum linken Antisemitismus

25. Jan. 2019

Nach Ansicht eines liberalen Kommentators wirft die ungarische Regierung der Linken Antisemitismus vor allem aus strategischen Erwägungen vor. Unterdessen greife die Regierung selbst auf antisemitische Phrasen zurück.

Die ungarische Rechte bezichtige die Linke aus pragmatischen Gründen des Antisemitismus, notiert Gergely Tóth auf Index. Mit Hilfe des Antisemitismus-Vorwurfs an die Adresse der Linken könne die Regierung behaupten, sie stehe für die europäischen Grundwerte, unterstreicht der liberale Kommentator. Dieser Standpunkt helfe der Regierung bei der Vermittlung ihrer Botschaft, wonach muslimische Einwanderer auch für Juden eine Bedrohung darstellen würden. Zudem könne sie der migrationsorientierten Linken den Vorwurf machen, sie spiele Antisemiten in die Hände. Laut Tóth möchte die ungarische Regierung gute Beziehungen zur Regierung Netanjahu unterhalten, um einerseits ihre nationalistische Ideologie zu betonen, aber gleichzeitig Vorwürfen des Antisemitismus vorzubeugen. Dabei greife die Regierung in ihrer gegen George Soros und den Globalismus gerichteten Kampagne auf traditionelle antisemitische Stereotypen zurück. In einer Randnotiz räumt Tóth ein, dass die antisemitische und israelkritische Rhetorik europäischer Linksradikaler der ungarischen Regierung bei ihren Bemühungen Vorschub leiste, der ungarischen Linken Antisemitismus vorzuwerfen.

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