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Harter Brexit gilt als wahrscheinlichste Option

17. Jan. 2019

Anstatt die Folgen eines harten Brexit für Ungarn zu analysieren, wird in den ersten Kommentaren zur Ablehnung der Brexit-Vereinbarung durch das Unterhaus in London der Versuch unternommen, den Sinn des Geschehens zu verstehen. Zudem werden die möglichen nächsten Schritte erörtert.

In Népszava verurteilt Tamás Rónay die führenden EU-Austrittsbefürworter, denn sie hätten eine knappe Mehrheit der Briten vor drei Jahren in eine unverantwortliche Entscheidung hinein manipuliert. Mittlerweile sei klar, dass die Versprechungen – einschließlich der für das Gesundheitssystem frei werdenden Milliardensummen – keinerlei Substanz hätten. Doch anstatt die Fakten anzuerkennen, drängten sie jetzt ungeachtet der offensichtlichen, doch unkalkulierbaren Risiken zu einem harten Bexit. Der linke Kommentator kritisiert aber auch Premierministerin Theresa May sowie Labour-Chef Jeremy Corbyn scharf: May habe ihr Land in die Sackgasse geführt und Corbyn – selbst Brexiteer – stelle als solcher kein Gegengewicht zu denjenigen dar, die Großbritannien ins Chaos führen würden.

Auf HVG.hu skizziert Mercédesz Gyükeri mehrere Optionen, nachdem die von der britischen Regierung und Brüssel getroffene Vereinbarung am Dienstagabend vom Parlament in London abgeschmettert wurde. Allerdings hält die Kommentatorin einen harten Brexit für die nunmehr wahrscheinlichste der Möglichkeiten. Immerhin ist Gyükeri auch davon überzeugt, dass in der Zwischenzeit letzte Anstrengungen unternommen würden und daher die Frist für den Austritt des Vereinigten Königreichs am 29. März voraussichtlich verlängert werden dürfte. Auf jeden Fall werde es eine knapp zweijährige Übergangszeit den Beteiligten ermöglichen, sich zumindest in einigen kritischen Fragen zu verständigen, bevor die eigentliche Scheidung im Dezember 2020 vollzogen werde.

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