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Orbáns internationale Pressekonferenz

12. Jan. 2019

Ein regierungsnaher und ein links ausgerichteter Kommentator liefern diametral entgegengesetzte Beurteilungen der am Donnerstag abgehaltenen Pressekonferenz von Ministerpräsident Viktor Orbán. Während der eine Journalist Kollegen aufgrund ihrer feindseligen Fragen tadelt, hat sein Gegenüber beobachtet, dass der Regierungschef eine Auseinandersetzung mit kritischen Pressevertretern vermied.

Ottó Gajdics, Chefredakteur von Magyar Idők, begrüßt die Entscheidung Ministerpräsident Viktor Orbáns, sich auf „feindselige, die Rolle der Opposition einnehmende Journalisten“ einzulassen. Laut Gajdics hat Orbán zu solchen wichtigen Themen wie Migration, Wirtschaft und Europawahlen klare Antworten gegeben. Gleichzeitig sei er ruhig geblieben und habe vornehm auf – so die Wahrnehmung des regierungsnahen Autors – gegen ihn gerichtete „provokative und tendenziöse“ Kritik von politisch voreingenommenen, hasserfüllten und zynischen „Inquisitoren“ aus den Reihen der Journalisten geantwortet. Traurig, dass der Opposition nahestehende Journalisten in ihrer eigenen Realität leben würden und nicht verstehen könnten, dass die wichtigste Herausforderung Ungarns darin bestehe, die Migration zu stoppen sowie die nationale Souveränität aufrechtzuerhalten.

In Népszava kritisiert Róbert Friss den Ministerpräsident massiv, weil er „die Propaganda-Klischees der Regierung erneut aufs Tapet gebracht hat“. In der Interpretation des links ausgerichteten Redakteurs hat der Regierungschef die Gelegenheit genutzt, seine „autoritären, populistischen, migrationskritischen und Angst schürenden Parolen“ zu verbreiten, die nichts mit der Realität gemein hätten. Ebenso notiert Friss, dass einigen Medien die Anwesenheit verwehrt worden sei, was er als Hinweis auf die mangelnde Bereitschaft des Ministerpräsidenten betrachtet, auf seine Kritiker einzugehen.

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