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Populismus – eine potenziell positive Triebkraft

23. Jan. 2019

Ein konservativer Kommentator stellt die Frage in den Raum, ob eine Politik des Populismus über rein demagogisches Geschwätz hinausgehen und eine Strategie entwickeln könne, die den Massen in ihrem Kampf mit wirtschafts- und identitätsbezogenen Herausforderungen zu helfen vermag.

Barnabás Leimeszter fragt auf Mandiner sich und seine Leser, ob populistische Bewegungen den postmodernen Kapitalismus möglicherweise in eine humanere Welt verwandeln könnten. Oder bleibe es dabei, dass sich der Populismus weiterhin als zorniger Troll präsentieren werde. Der konservative Analyst weist darauf hin, dass Linksliberale in jüngster Zeit den Wert populistischer Rhetorik erkannt und den Versuch unternommen hätten, Rhetorik und Stil des politischen Populismus zu imitieren. Kosmopolitische Liberale verstünden allerdings nicht, dass der Erfolg des Populismus nicht auf populistische Tricks zurückzuführen sei, vermerkt Leimeszter und fährt fort: Der Verweis darauf, dass auch sie Teil des normalen Volkes und nicht kultureller Eliten seien, werde linksliberale Politiker nicht unbedingt populärer machen. Um ihre Attraktivität zurückzugewinnen, dürften sie nicht nur wütende und vulgäre Auftritte von Trollen für sich vereinnahmen. Vielmehr müssten sie vernünftige Antworten auf die wirtschafts- und identitätsbezogenen Probleme der einfachen Leute geben, meint Leimeszter, der mit folgenden Gedanken schließt: Das oftmals demagogische und gegen das Establishment bzw. die Eliten gerichtete rechtspopulistische Geschwafel mag ja ebenfalls nicht in sinnvollen politischen Visionen münden. Die große Herausforderung für alle Arten von Populisten werde jedoch in der Umsetzung ihrer Versprechungen sowie im Entwerfen solcher politischen Rahmenbedingungen bestehen, die zurückgebliebenen Menschen ein Aufschließen ermöglichen würden.

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