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2018 mit BIP-Rekordwachstum

16. Feb. 2019

Angesichts der offiziellen Mitteilung des Statistischen Zentralamts, der zufolge das ungarische Bruttoinlandsprodukt 2018 um 4,8 Prozent zugelegt habe, prognostizieren Kommentatoren eine moderate Konjunkturabschwächung. Zugleich erkennen sie an, dass die Wachstumszahlen letztendlich sogar die optimistischen Prognosen übertroffen hätten.

Csaba Szajlai vom regierungsnahen Wochenmagazin Figyelő weist darauf hin, dass die Erwartungen selbst noch zur Jahresmitte unter der 4,5-Prozent-Marke gelegen hätten. Szajlai führt den überraschenden Anstieg auf eine Kombination verschiedener positiver Faktoren zurück, darunter auch die wachstumsorientierte Geldpolitik der Regierung. Während die ungarischen Exportmärkte die Wachstumserwartungen deutlich verfehlt hätten, habe Ungarn dank der konstanten Impulse seitens der Nationalbank – und dabei vor allem aufgrund ihrer beharrlich niedrigen Zinsen – schneller wachsen können als prognostiziert. Ein weiterer wichtiger Faktor, den Szajlai anführt, ist der kontinuierliche Zufluss von Auslandskapital in die ungarische Wirtschaft. Wenn der Rechtsstaat tatsächlich so instabil wäre, wie von den Regierungskritikern behauptet, würde das Kapital diesem Land nicht trauen, schlussfolgert Szajlai.

Portfolio macht darauf aufmerksam, dass das BIP-Wachstum des letzten Jahres – wie vom Statistischen Zentralamt gemeldet – das der Eurozone um nahezu das Dreifache überboten habe. Für 2019 werde ein Wachstum von 3,5 Prozent vorhergesagt, was immer noch zwei Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt liege. Im Hinblick auf die Aussichten für das kommende Jahr stellt der Autor der Portfolio-Analyse fest, dass die EU-Transfers ausliefen und zweistellige jährliche Lohnerhöhungen nicht tragbar seien. Folglich werde es Ungarn schwerfallen, aber auch nicht unmöglich sein, weiterhin deutlich schneller als der EU-Durchschnitt zu wachsen.

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