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Eine linke Stimme zur Brexit-Hängepartie

26. Mar. 2019

Ein führender linksliberaler Kolumnist wirft den britischen Abgeordneten Unvermögen vor, erkennt aber immerhin an, dass der Schlamassel um den Brexit nur schwer zu entwirren sei.

In Népszava fordet Gábor Horváth Königin Elisabeth II. sarkastisch dazu auf, sie möge doch ein Machtwort sprechen und dem Parlament die Regierungsverantwortung entziehen, da die Abgeordneten nicht in der Lage seien, einen Weg aus der Sackgasse namens Brexit zu finden. Der Rückzug aus der Europäischen Union werde mehreren Generationen britischer Bürger erheblichen Schaden zufügen, glaubt der Autor, räumt aber gleichermaßen ein, dass es undemokratisch wäre, das Ergebnis des Brexit-Referendums zu verwerfen. Mittlerweile sei die parlamentarische Demokratie, die Großbritannien über Jahrhunderte gut gedient habe, in einer entscheidenden Phase funktionsgestört, denn die Abgeordneten brächten es nicht fertig, den Austritt ihres Landes aus der EU zu managen. Gewiss, die irische Grenzfrage könne nicht ohne Weiteres gelöst werden, wenn Großbritannien dereinst kein Mitglied des europäischen Binnenmarktes mehr sein werde. Daher rät Horváth, den Brexit um zwei Jahre zu verschieben und ein neues Referendum abzuhalten. Doch gibt er zu bedenken, dass – sollten die Brexit-Befürworter erneut die Oberhand gewinnen – das Vereinigte Königreich vor den selben unlösbaren Problemen stehen würde wie aktuell.

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