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Ungarn nach der slowakischen Präsidentschaftswahl

3. Apr. 2019

Ein linker Kommentator sieht Ungarn vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahl in der benachbarten Slowakei zunehmend isoliert. In der Stichwahl vom vergangenen Samstag hatte sich bekanntlich die liberale Politikerin Zuzana Čaputová gegen ihren Konkurrenten, den slowakischen EU-Kommissar Maroš Šefčovič, durchgesetzt.

Die slowakische Präsidentschaftswahl dürfte sich beträchtlich auf die Zusammenarbeit der vier Visegrád-Staaten auswirken, mutmaßt János Kárpáti. In einem Kommentar für die linke Tageszeitung Népszava erinnert der Autor daran, dass die Ungarn häufig eher herablassend auf die Slowakei blicken und ihre Nachbarn als weniger entwickelt betrachten würden. Die Wahl der liberalen und EU-freundlichen Zuzana Čaputová zeige allerdings, dass die Slowakei fortschrittlicher sei als Ungarn. Im Folgenden spekuliert Kárpáti über die Folgen des slowakischen Urnengangs für die Visegrád-Kooperation und sagt voraus, dass Ungarn und Polen zunehmend ins Abseits geraten würden. Weder die Tschechische Republik noch die Slowakei würden der gegen Einwanderer und Brüssel gerichteten Politik Ungarns und Polens folgen. Außerdem könnte sich auch noch die Regierung in Warschau von Ministerpräsident Orbán distanzieren, falls Ungarn seine Beziehungen zu Russland weiter ausbauen sollte, gibt Kárpáti zu bedenken.

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