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Nachwehen des Treffens Trump-Orbán

20. May. 2019

Zwei konservative Stimmen – eine davon regierungskritisch, die andere unterstützend – erörtern die Frage, ob und inwieweit die besseren diplomatischen Beziehungen Budapests zu Washington den Interessen Ungarns dienen würden.

Die ungarische Regierung sei zum „nützlichen Idioten“ der USA, Chinas und Russlands verkommen, meint Bálint Ablonczy auf Válasz. Der konservative Publizist vertritt die Auffassung, dass Ungarn kein wirkliches Interesse daran habe, seine Beziehungen zu irgendeiner der Großmächte zu stärken, die laut Ablonczy die EU schwächen wollten. Der Autor vergleicht sogar die Bemühungen der Regierung zur Verbesserung ihrer Beziehungen zu diesen Mächten mit der Unterwerfung der ehemaligen Kommunisten in Fragen ihrer Außenpolitik unter die Sowjetunion. Anstelle einer solchen Strategie der „Ehrerbietung“ würde Ablonczy erwarten, dass die ungarische Regierung das nationale Interesse an die erste Stelle setzen und es unterlassen würde, den Konkurrenten der EU in die Hände zu spielen.

Kristóf Trombitás dagegen hält es für notwendig, die Beziehungen Ungarns zu den Weltmächten – einschließlich der USA – zu stärken. Auf Mandiner macht der konservative Blogger geltend, dass die Regierung angesichts der tiefen Krise der EU und des Streits von Fidesz mit der EVP mächtige Verbündete finden müsse. Die Einladung von Präsident Trump sei ein Beleg dafür, dass Ministerpräsident Orbán im Gegensatz zu den Behauptungen der Oppositionsparteien auf internationaler Bühne nicht isoliert sei. Trombitás fügt hinzu, dass der ungarische Regierungschef vor dem Treffen mit Präsident Trump den italienischen Innenminister Matteo Salvini sowie den österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache getroffen habe (siehe BudaPost vom 8. Mai). All dies, so Trombitás abschließend, helfe der Regierung in ihrem Bemühen, die nationalen Interessen Ungarns zu vertreten.

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