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Spekulationen: Einige führende Fidesz-Politiker besorgt über Zerwürfnis mit der EVP

11. May. 2019

Mehrere prominente Politiker des Fidesz seien angesichts des Abdriftens ihrer Partei von der EVP alarmiert. Das schreibt ein liberaler Journalist unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen.

Angesichts der immer angespannteren Beziehungen zur Europäischen Volkspartei „steht der Fidesz alles andere als geschlossen hinter dem Ministerpräsidenten“, schreibt András Kósa in Népszava. Der Autor, der früher für liberale Medien gearbeitet hatte und heute einer der führenden Redakteure der überregionalen linken Tageszeitung ist, beschreibt die Schritte Orbáns auf internationaler Bühne so, als ob er bewusst „einen Bruch“ mit der EVP provozieren wolle. Auf jeden Fall sympathisiere der ungarische Regierungschef und Fidesz-Vorsitzende immer offener mit der neuen nationalistischen Fraktion, die der italienische Lega-Chef Matteo Salvini im Europäischen Parlament zu etablieren gedenke.
Kósa zitiert Quellen mit der Behauptung, dass ein ungenannter Fidesz-Spitzenpolitiker Diplomaten hinter verschlossenen Türen mitgeteilt habe, dass er (oder sie) besorgt wegen des Abdriftens von der Volkspartei sei. Er/sie hielte auch einige von Salvinis Verbündeten für als Partner nicht hinnehmbar, darunter die Chefin der französischen Nationalen Sammlungsbewegung, Marine Le Pen, sowie die deutsche AfD. Wiederholte Gespräche von Justizminister Trócsányi mit dem Vizevorsitzenden der EVP, Michel Barnier, seien ein Beispiel dafür, dass einige Fidesz-Politiker eine „Rettungsmission“ durchführen würden.
Laut Kósa könnte man angesichts dieser Treffen aber auch spekulieren, dass Barnier schlussendlich zum eigentlichen EVP-Kandidaten für den Vorsitz der Europäischen Kommission avancieren werde, der in diesem Fall den zur Zeit offiziellen Spitzenkandidaten Manfred Weber ersetzten würde, mit dem Viktor Orbán sich gegenwärtig auf Konfrontationskurs befindet.

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