Entries RSS Feed Share Send to Facebook Tweet This Accessible version

Neues Privatanleiheprogramm sehr beliebt

14. Jun. 2019

Ein regierungsfreundlicher Kommentator bezeichnet das von der Regierung aufgelegte Anleiheprogramm als einen großen Erfolg. Eine linksorientierte Analystin hingegen hält es für durchaus fragwürdig, dass die günstigen Zinsen aus Steuereinnahmen finanziert werden.

In der ersten Woche nach ihrer Einführung hat sich die neue Staatsanleihe mit allmählich steigendem Zinssatz (siehe BudaPost vom 3. Juni) zur meistverkauften ungarischen Privatanleihe aller Zeiten entwickelt. So flossen innerhalb einer Woche 529 Milliarden Forint aus der für ungarische Privatpersonen verfügbaren Anleihe.

Gábor Putsay hält die neue Anleihe sowohl mit Blick auf den ungarischen Bürger als auch den Staat für vorteilhaft. Ungarische Sparer, die die Privatanleihen erwerben würden, seien aufgrund der hohen Renditen besser gestellt, während die Regierung eine interne, die finanzielle Stabilität des Landes stärkende Finanzierung gewährleisten könne, so Putsay in Magyar Hírlap. Der regierungsfreundliche Kolumnist hofft, dass die Rating-Agenturen die zunehmende finanzielle Sicherheit Ungarns zeitnah anerkennen und in der Folge den Bonitätsstatus des Landes verbessern werden.

Bernadett Herman vom Wirtschaftsportal Napi.hu dagegen ist weniger enthusiastisch: Man könne über die Tatsache, dass die neue Staatsanleihe die ungarischen Steuerzahler 100 Milliarden Forint koste, durchaus geteilter Meinung sein. Hermann verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die höheren Anleihezinsen aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden müssten. So kosteten die hochverzinslichen Anleihen jeden ungarischen Bürger ab sofort 10.000 Forint. Herman räumt allerdings ein, dass die neue Anleihe die Hypotheken- und sonstigen Kreditzinsen weiter drücken werde, so dass ungarische Schuldner in den Genuss von noch günstigeren Zinssätzen gelangen würden.

Tags: ,