Oppositionsinterne Vorwahlen angelaufen

Ein regierungsfreundlicher Kommentator wirft allen drei oppositionellen Kandidaten für die Wahl des Budapester Oberbürgermeisters politische Ungereimtheiten vor. Darüber hinaus gib er sich skeptisch, ob Umfragen linksliberaler Meinungsforschungsinstitute tatsächlich unvoreingenommen seien.

Budapester können bis Dienstag kommender Woche darüber abstimmen, wer im Herbst als der gemeinsame Kandidat des linksliberalen Spektrums den amtierenden Oberbürgermeister der Hauptstadt, István Tarlós (Fidesz), herausfordern wird. Das Ergebnis ist verbindlich, falls mindestens 50.000 Stimmen abgegeben werden.

Ervin Nagy charakterisiert in Magyar Hírlap alle drei Kandidaten als in politischer Hinsicht wankelmütig. Gergely Karácsony (MSZP-Párbeszéd) sei einmal Gründungsmitglied von LMP gewesen und habe sich ursprünglich sowohl von der früheren als auch der amtierenden Regierung distanziert. Mittlerweile allerdings habe er sich auf die Seite der Sozialistischen Partei geschlagen. Die ehemalige Fernsehmoderatorin Olga Kálmán (DK), daran erinnert Nagy, habe einmal den bemerkenswerten Satz geprägt: Sie werde niemals für ein öffentliches Amt kandidieren, geschweige denn für das als Budapester Oberbürgermeisterin. Der von Momentum unterstützte Kandidat Gábor Kerpel-Fronius wiederum habe Fidesz-Wähler vor einigen Monaten als „Droiden“ bezeichnet, während er jetzt die von ihrer Partei enttäuschten Anhänger unter ihnen umwerbe.
Im Folgenden fragt sich der regierungsnahe Autor, ob linksliberale Meinungsforschungsinstitute in unfairer Art und Weise Einfluss auf die Vorwahlen nehmen wollten. So habe das Institut Idea nach eigenen Angaben festgestellt, dass fast die Hälfte der Befragten die Kandidatur von Karácsony befürworten würde, während die Demoskopen von Publicus Olga Kálmán favorisierten. Die Differenz zwischen diesen beiden Umfrageergebnissen liege weit jenseits der normalen Fehlerquote, notiert Nagy.

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