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Lohnerhöhungen könnten Auswanderungstrend umkehren

3. Jul. 2019

Obwohl die Löhne in Westeuropa noch immer deutlich über den ungarischen liegen, könnten sich Ungarn dennoch zur Rückkehr in ihre Heimat entschließen, spekuliert ein liberaler Analyst und verweist zur Begründung darauf, dass die hierzulande gezahlten Löhne seit Jahren stetig ansteigen würden.

Auf Index kommentiert Ede Záborszky einen Bericht des Statistischen Zentralamtes, wonach der Migrationssaldo Ungarns 2018 zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt positiv ausgefallen sei. Mit anderen Worten, es seien mehr Ungarn zurückgekehrt als zwecks Erwerbstätigkeit ins Ausland abgewandert. Nach den zweistelligen Reallohnerhöhungen der letzten vier Jahre verdiene ein Durchschnittsbauarbeiter nach wie vor nur 60 Prozent dessen, was sein deutscher Kollege bekäme, erläutert der Autor und fährt fort: Seit dem Beitritt Ungarns zur EU im Jahr 2004 kehrten jährlich Zehntausende dem Land den Rücken. Mindestens eine halbe Million Ungarn seien aktuell in Westeuropa beschäftigt. Das verursache einen deutlichen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, was wiederum zu erheblichen Lohnsteigerungen geführt habe. Fachkräfte, so Záborszky, könnten eine Rückkehr in die Heimat trotz der hierzulande noch deutlich niedrigeren Löhne für sinnvoll erachten. Zur Begründung verweist er auf die geringeren Lebenshaltungskosten sowie die Nähe ihrer Familien. Der größte Nachteil liege darin, dass die Arbeitgeber oft versuchen würden, Steuern zu vermeiden, indem sie ihren Beschäftigten mindestens die Hälfte des Gehalts „unter der Hand“ zahlen würden, was niedrigere Abgaben für die Rentenkasse sowie geringere Kosten im Krankheitsfall nach sich ziehe.

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