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Aus S- wird „U-Bahn“

2. Aug. 2019

Die linke landesweit erscheinende Tageszeitung macht sich über eine Entscheidung des Budapester Stadtrates lustig, der zufolge eine der fünf Vorortbahnlinien künftig als U-Bahn firmieren wird. So soll die HÉV-Linie 5 künftig Metro 5 heißen.

Die Entscheidung war vom III. Bezirk der Hauptstadt angeregt worden, wo die Bahnübergänge der vom Batthyány tér nach Szentendre führenden HÉV-Linie 5 immer wieder Staus verursachen. Der Bürgermeister des Bezirks erklärte im Inforádió, dass er diese S-Bahnstrecke in den Untergrund verlegen lassen wolle. Deshalb unterstütze er den Umbenennungsbeschluss als einen ersten Schritt.

Es sei doch absurd zu glauben, dass eine oberirdisch verlaufende Strecke nur deshalb zur U-Bahn werde, weil man sie entsprechend umbenenne, befindet Tamás Fleischer in Népszava. Zwar habe der Bürgermeister des III. Bezirks tatsächlich vorgeschlagen, mindestens Teile der Strecke in den Untergrund zu versenken. Allerdings hätten Prüfungen seines Vorschlags noch nicht einmal begonnen, da habe der Budapester Stadtrat bereits beschlossen, die Linie zum 1. September umzubenennen. Derlei Improvisationen seien aber typisch für die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrssystems der Hauptstadt, notiert Fleischer.
Sämtliche in Planung befindlichen neuen Strecken würden – wie die vier bestehenden – alle durch das Stadtzentrum führen und so jeden Fahrgast zwingen, durch die überfüllten zentralen Bereiche Budapests zu fahren. Der Kommentator äußert die Hoffnung, dass die in Vorbereitung befindlichen Konzepte für die längerfristige Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs ein stärker dezentrales Netz vorsehen würden und dass die Entscheidung zur Umbenennung der S-Bahn Nr. 5 lediglich die Planungsunterlagen beträfe, und zwar ohne die kostspielige Verpflichtung, Schilder, Infoblätter, Tickets und Sprachansagen unnötigerweise verändern zu müssen.

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