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Der Versuch eines unvoreingenommen Putin-Porträts

29. Aug. 2019

Ein Wirtschaftsexperte beurteilt in der wichtigsten regierungsnahen Tageszeitung die von Präsident Putin vorzuweisende Bilanz. Diese falle in Russland so positiv aus, wie sie im Ausland negativ bewertet werde.

Die Russlandpolitik des Westens sei seit Ende der 1990er Jahre von dem konsequenten Versuch gekennzeichnet, den langjährigen Gegner im Osten zu schwächen, analysiert László Árva in Magyar Nemzet. Der Ökonom erinnert daran, dass multinationale Konzerne des Westens samt mit ihnen verbündeter russischer Oligarchen nach dem Ende der Sowjetunion einen Großteil der natürlichen Ressourcen Russlands in ihren Besitz genommen hätten. Ein „globalisiertes“ Russland sei in die Unterordnung gepresst worden. Dieser Prozess sei allerdings mit enormen Problemen im Bereich der öffentlichen Sicherheit einhergegangen, und Putin – seinerzeit noch Ministerpräsident – habe seinen Machteinfluss durch die Wiederherstellung von Recht und Gesetz sowie eine Stärkung des russischen Images als Weltmacht gefestigt. Zwar habe Putin wirtschaftspolitisch in keiner Weise so erfolgreich agiert wie die kommunistische Führung Chinas, notiert Árva. Aber immerhin sei seine militärische Durchsetzungsfähigkeit zuhause auf Sympathie gestoßen, während er im Westen verständlicherweise als Bedrohung wahrgenommen werde. Nach dem Vorbild anderer bedeutender Politiker habe Putin für Russland eine völlig andere Bedeutung als für seine ausländischen Rivalen, konstatiert Árva abschließend.

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