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Die Linke im Vorfeld der Kommunalwahlen

24. Aug. 2019

Für einen liberalen Kommentator sind auf dem Land lebende Regierungsanhänger „Einfaltspinsel“. Er fordert die städtisch geprägten Linksliberalen zu deren „Belehrung“ auf. Ein linker Analyst wiederum hält die Mobilisierungsversuche der Opposition per Eingaben und Referenden für kontraproduktiv.

In Heti Világgazdaság beschäftigt sich Árpád W. Tóta mit den Chancen der Linken bei den im Oktober anstehenden Kommunalwahlen sowie den möglichen Auswirkungen des Urnengangs. Der liberale Kolumnist verweist darauf, dass angesichts einer aktuellen Meinungsumfrage den gemeinsamen Kandidaten der Oppositionsparteien in Budapest und anderen Großstädten Chancen auf einen Sieg über den Fidesz eingeräumt würden. Auf dem flachen Lande hingegen liege die Regierungspartei deutlich in Front. Tóta führt diese Diskrepanz auf die unterschiedliche Gesinnung der Wählerinnen und Wähler zurück. So geht er davon aus, dass die städtische Bevölkerung gebildeter und klüger, das eher den Fidesz unterstützende ländliche Wahlvolk dagegen einfach nur „dumm“ sei. Tóta fordert die Linke auf, sie möge den ländlichen Wählern zuhören, sie aufklären und ihnen anstelle der von der Regierung dargebotenen „giftigen Lügen“ eine glaubwürdige Perspektive offerieren.

Zoltán Ceglédi hält die Mobilisierungsstrategie der Opposition, Unterschriften für Referenden und Eingaben zu sammeln, für wenig ergiebig. Der linksorientierte Redakteur des Wochenmagazins 168 Óra räumt ein, dass die Sensibilisierung mittels derartiger Kampagnen die Wahrnehmung der Linken steigere und den Oppositionsparteien beim Ansprechen von Sympathisanten zugutekomme. Jedoch könnten solche Aktionen die Beliebtheit des Fidesz kaum schmälern. Das Sammeln von Unterschriften gegen spezifische Regierungsbeschlüsse kann laut Ceglédi ein detailliertes politisches Programm nicht ersetzen.

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