Radio Freies Europa künftig wieder auf Ungarisch

Ein regierungsnaher Kommentator geht davon aus, dass die Entscheidung zur Wiederaufnahme von ungarischsprachigen RFE-Sendungen die Meinungsverschiedenheiten zwischen Präsident Trump und dem „Staat im Staate“ widerspiegele. Die in Ungarn herrschenden politischen Realitäten dürften sich dadurch nicht verändern.

Károly Lóránt bestreitet die von der New York Times verbreitete Behauptung, Radio Free Europe werde aufgrund eines „Weniger an Freiheit“ in Ungarn künftig wieder auf Ungarisch senden. In Magyar Hírlap äußert Lóránt die Vermutung, dass sich die NYT und vielleicht auch die RFE-Betreiberbehörde United States Agency for Global Media an Empfehlungen seitens der ungarischen Opposition nahestehender Denkfabriken orientiert habe. Die Entscheidung, RFE wieder ungarisch senden zu lassen, stehe in scharfem Gegensatz zur freundlichen Haltung von Präsident Trump gegenüber der ungarischen Regierung. Der Grund für die Maßnahme dürfte darin bestehen, dass „der Staat im Staate“ nach wie vor voller Gegner des gewählten Präsidenten sei. Andererseits – so Lóránt – stehe RTL Klub, der beliebteste private Fernsehsender Ungarns, der Opposition nahe und sende regelmäßig Geschichten, die man von oppositionell orientierten Medien aufgegriffen habe. Der regierungsfreundliche Kommentator hält es für absurd, die heutige Medienlandschaft mit derjenigen der kommunistischen Ära zu vergleichen, als die Tätigkeit von RFE vollkommen gerechtfertigt gewesen sei. Die Ursache für die miese Leistung der Opposition liege daher weniger in der angeblichen Existenz „weniger freier” Medien als vielmehr in ihrer eigenen Unfähigkeit – eine Unfähigkeit, die sich nicht durch Radiosendungen beheben lasse.

Tags: Pressefreiheit, Radio Free Europe