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Vor- und Nachteile des Euro

4. Sep. 2019

Der ungarische Forint befindet sich aktuell auf Talfahrt und hat gegenüber den Leitwährungen mittlerweile Rekordtiefstände erreicht. Vor diesem Hintergrund beleuchtet ein liberaler Analyst die Vielzahl von Gründen, weswegen die Regierung den Euro gerade nicht einführt.

Dénes Csurgó stellt die Gründe der Regierung dar, weshalb sie sich nicht zur Einführung des Euro in naher Zukunft verpflichtet habe, obwohl Ungarn problemlos sämtliche Voraussetzungen für einen Beitritt zur Eurozone erfüllen könnte. Auf Index erinnert Csurgó daran, dass die Hälfte der ungarischen Bevölkerung gerne auf den Euro umsteigen würde. Nur 38 Prozent behielten lieber den Forint im Portemonnaie. Da nun auch Kroatien und Rumänien einen baldigen Beitritt zur Eurozone angekündigt hätten, und der Forint gegenüber dem Euro einen historischen Wertverlust erlitten habe, würden viele das Beharren auf der nationalen Währung als Zeichen der wirtschaftlichen Schwäche interpretieren.
Zwar könnte der Euro möglicherweise dazu beitragen, die Inflation einzudämmen und die Investitionstätigkeit anzukurbeln, räumt auch Csurgó ein, dennoch vertritt der liberale Kommentator die Auffassung, dass die Regierung gute Gründe habe, sich gegen eine Aufgabe des Forint zu wehren. So macht er darauf aufmerksam, dass die weniger entwickelten Eurozonenstaaten ihren Einfluss auf die Geldpolitik verlieren würden und sie ihre Volkswirtschaften in Zeiten einer schwächelnden Konjunktur nicht stimulieren könnten. Zudem: Wenn das Land nicht in Fremdwährungen, sondern in Forint verschuldet sei, könne es einen Teil seiner Verbindlichkeiten einfach in Luft auflösen. In einer Nebenbemerkung konstatiert Csurgó, dass die Beibehaltung des Forint für die Regierung nicht zuletzt ein wichtiges symbolisches Instrument sei, um ihr Eintreten für die nationale Souveränität und gegen eine stärkere Integration der Europäischen Union zu betonen.

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