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Demokratie immer stärker unter Druck

1. Oct. 2019

Ein führender ungarischer Ökonom des IWF und der Weltbank prognostiziert, dass die Unzufriedenheit mit dem demokratischen Kapitalismus zunehmen werde und sich die Menschen „gegen die Eliten wehren werden, die sie verraten haben“.

IWF- und Weltbankexperte Péter Holtzer sagt voraus, dass Kapitalismus und Demokratie unter neuerlichen Druck geraten dürften. Die Welt habe einen Großteil der ökonomischen und ökologischen Ressourcen zukünftiger Generationen verbraucht, hält Holtzer auf Portfolio fest. Seit den frühen Nullerjahren und besonders nach der Finanzkrise 2008 habe die Ungleichheit zugenommen, während der Wohlstand der Mittelklasse abgebaut habe. Wenn die Menschen ihren bürgerlichen Status verlören, würden sie zunehmend wütend sein auf „die Eliten, die sie verraten haben”, weissagt Holtzer und fügt hinzu, dass soziale Spannungen durch demografische Negativtrends sowie die alternde Bevölkerung zusätzlich verschärft würden. Im Ergebnis werde ein Großteil der Mittelschicht das Vertrauen in die Demokratie verlieren. Demokratien könnten angesichts einer wachsenden Unzufriedenheit mit schwachen demokratischen Regierungsformen – unfähig zur Unterstützung der Volksmassen – durch weiche autoritäre Regimes ersetzt werden, befürchtet Holtzer

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