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Gyurcsánys Wirkung auf Jungwähler

22. Oct. 2019

Zwei liberale Kommentatorinnen befassen sich mit der Frage, warum der frühere Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány bei einigen jüngeren Wählern starken Anklang findet.

Auf Index stellen Réka Molnár und Flóra Dóra Csatári erstaunt die Frage, warum Ferenc Gyurcsány auf jüngere Wählerschichten offensichtlich anziehend wirke. In der Vergangenheit habe der einstige sozialistische Ministerpräsident und jetzige Chef der Demokratischen Koalition vornehmlich Rentner zu seiner Klientel gezählt, doch in jüngster Zeit würden auch junge Menschen an seinen Veranstaltungen teilnehmen, schreiben die Kommentatorinnen. Gyurcsány habe verstanden, dass er junge Wähler durch einen kreativen Gebraucht sozialer Medien erreichen könne, heißt es in ihrer Analyse. Der frühere Regierungschef nutze einen Chat-Roboter und poste regelmäßig auf Facebook, was junge Ungarn anspreche, meinen Molnár und Csatári. Diese würden – so das Fazit aus Gesprächen der Autorinnen mit Jungwählern – Gyurcsánys informellen Stil mögen und ihn als authentische Persönlichkeit wahrnehmen. Manche von ihnen seien sogar geschmeichelt, dass sie sich online mit einem früheren Regierungschef austauschen könnten. Allerdings bekämen sie nicht mit, dass sie in Wirklichkeit nur mit einem auf Gyurcsánys Social-Media-Plattform installierten Chatbot kommunizieren würden. Viele dieser jungen Fans seien in Familien groß geworden, in denen Eltern starke nostalgische Gefühle gegenüber früheren sozialistischen Regierungen hegen würden, meinen die Verfasserinnen der Analyse.

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