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Ungarn wünscht Dialog mit Ankara über Kurdistan

12. Oct. 2019

Ungarn hat am Mittwoch eine Erklärung der EU-Außenminister blockiert, in der die Türkei vor einer Invasion Nordostsyriens gewarnt werden sollte. Angesichts der jüngsten Entwicklungen vergleicht ein konservativer Publizist den türkischen Einmarsch mit den Geschehnissen in Ungarn des Jahres 1956.

Die ungarische Diplomatie hat Europa aufgefordert, lieber Gespräche mit der Türkei zur Kurden-Thematik aufzunehmen, anstatt eine Warnung auszusenden. Außenminister Péter Szijjártó erklärte, eine solche Ermahnung würde auf taube Ohren stoßen. Letztendlich stimmte er zu, dass der Text nicht als Standpunkt der Außenminister, sondern als der der Hohen Vertreterin der EU für Außenpolitik veröffentlicht wird.

In einem leidenschaftlichen Kommentar äußert Gellért Rajcsányi die Ansicht, dass die Europäische Union „ihre 28 Zeigefinger erheben“ könnte, letztendlich aber ohne Erfolg. Die Türkei könnte gemeinsam von den Vereinigten Staaten und Russland in Schach gehalten werden, notiert der Autor auf Mandiner. Andernfalls würden die Kurden in ihrem jahrhundertealten Siedlungsgebiet Nordsyrien ausgelöscht werden, so die Befürchtung Rajcsányis. Die über dreißig Millionen in der Türkei, in Syrien, im Irak und Iran lebenden Kurden sollten das Recht haben, einen eigenen Nationalstaat aufzubauen. Momentan allerdings würden die Kurden im Stich gelassen – genau wie Ungarn 1956, so Rajcsányi abschließend.

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