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Budapest für Leichtathletik-WM – vorausgesetzt, dass…

3. Dec. 2019

Eine prominente linke Stimme bewertet die Vereinbarung über den Bau eines Leichtathletikstadions von Weltniveau in der Hauptstadt als Lackmustest für das künftige Funktionieren der „Doppelherrschaft“.

Die ehemalige MSZP-Vorsitzende Ildikó Lendvai begrüßt den Beschluss des Budapester Stadtparlaments, die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 austragen zu wollen, obwohl der neue linksliberale Bürgermeister noch in seinem Kommunalwahlkampf die Stadionneubauwelle in der Hauptstadt verurteilt hatte. In Népszava räumt Lendvai allerdings ein, dass sie persönlich weder der Idee eines neuen Stadions noch der Weltmeisterschaft etwas abgewinnen könne. Dessen ungeachtet konzediert sie, dass das linke Rathaus mit der rechten Regierung zusammenarbeiten müsse.
Allerdings mahnt sie OB Gergely Karácsony zur Wachsamkeit und zu einer konsequenten Prüfung, ob die vom Budapester Stadtrat letzte Woche festgelegten Bedingungen – darunter in Schriftform abgegebene und rechtlich verbindliche Zusagen über die Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel für das Gesundheitswesen – von der Regierung auch tatsächlich erfüllt würden. Lendvai widerspricht Kritikern des Bürgermeisters, die glauben, dass Karácsony die Regierung nicht durch Konzessionen gegenüber seiner ursprünglichen Haltung legitimieren sollte. Unter den gegenwärtigen Bedingungen einer „Doppelherrschaft“ sei die Zusammenarbeit mit der Regierung ein Muss. Das bedeute jedoch nicht, die Ansichten, das Verhalten oder die Politik der Regierung zu billigen, resümiert Lendvai.

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