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Weihnachtliche Kauflust geht durch die Decke

24. Dec. 2019

Ein regierungsfreundlicher Ökonom interpretiert die rekordverdächtige Kauflust ungarischer Konsumenten zum Jahresende als Ausdruck des im Lande herrschenden Wohlstands. Ein linksgerichteter Kommentator wiederum kritisiert den Konsumrausch.

Gergely Kiss kommentiert in Magyar Nemzet Prognosen des Ungarischen Handelsverbandes, denen zufolge die Ungarn schätzungsweise über 1.200 Milliarden Forint zu Weihnachten ausgeben werden. Dieses beispiellose Ausgabevolumen zum Jahresende sei ein weiterer Hinweis darauf, dass es den ungarischen Familien gut gehe, meint der regierungsnahe Kolumnist. Er schreibt dies den Steuersenkungen der Regierung sowie der fortgesetzten Niedrigzinspolitik der Nationalbank zu. Ungeachtet der aus linken Kreisen geäußerten Befürchtung, eine derartige Politik werde die Wirtschaft ruinieren, hätten die vergangenen zehn Jahre gezeigt, dass sich die Orbán-Regierung ökonomisch auf der richtigen Spur befinde.

András Törő hingegen hält es für bedauernswert, dass sich Weihnachten zu einem Fest des Konsums entwickelt habe. Teure Geschenke zu kaufen werde als Beweis für Liebe und Fürsorge betrachtet, kritisiert der linksorientierte Kommentator in Népszava. Infolgedessen würden Menschen enorme Schulden in Kauf nehmen, um Freunden und Verwandten ihre Zuneigung zu bekunden. Vielmehr sollten wir uns mehr Zeit füreinander nehmen und uns umeinander kümmern, anstatt Zusammengehörigkeit und Liebe durch Geschenke ausdrücken zu wollen, empfiehlt Törő.

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