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Fidesz-Bürgermeisterkandidat siegt in Győr

29. Jan. 2020

Kommentatoren stellen sich die Frage, ob der Sieg des Kandidaten der Regierungspartei bei der Bürgermeisternachwahl in Győr bereits das Ende der oppositionellen Erfolgsgeschichte bedeute.

Nachdem Zsolt Borkai, der im Oktober 2019 wiedergewählte Bürgermeister von Győr, wegen eines Sexskandals zurückgetreten war, musste am vergangenen Wochenende ein Nachfolger bestimmt werden. Dabei konnte der neue Fidesz-Kandidat, Csaba András Dézsi, mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigen und sich gegen den Kandidaten der vereinigten Opposition durchsetzen. (Zur Vorgeschichte: siehe BudaPost im Oktober und November 2019)

Attila Borsodi hält das Wahlergebnis für einen symbolischen Sieg der Regierungspartei. In einem Kommentar für Magyar Nemzet weist er darauf hin, dass der neue Fidesz-Kandidat mehr Stimmen als sein Amtsvorgänger im Oktober erhalten habe. Borsodi zufolge ist das Ergebnis auf die persönlichen Qualitäten des neuen Bürgermeisters zurückzuführen, der ein angesehener Kardiologe und ein altgedientes Stadtratsmitglied sei.

Für Bence Pintér repräsentiert der neue Bürgermeister „ein anderes Gesicht“ des Fidesz. Er habe zugesagt, das Bürgermeisteramt offener zu führen und mit der Opposition zu kooperieren, erinnert der Autor auf Azonnali. Auch habe er den Rat missachtet, nicht mit oppositionsnahen Medien zu sprechen. Allerdings bezweifelt Pintér, dass seine Haltung sehr viele Anhänger im Kreise der neuen Generation von Fidesz-Politikern finden werde, die er als skrupellose Karrieristen bezeichnet. Aber falls Dr. Dézsi seine Versprechen einhalten und er sein Büro für die Opposition sowie die Zivilgesellschaft offen halten sollte, werde die Bevölkerung der Stadt mit seiner Wahl ein gutes Geschäft eingegangen sein, „selbst wenn nicht alle Leichen aus den Schränken des Rathauses verschwinden werden“.

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