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Lob und milde Neujahrskritik im wichtigsten regierungsnahen Presseorgan

3. Jan. 2020

Für einen namhaften regierungsfreundlichen Kolumnisten war 2019 das beste Jahr in der tausendjährigen Geschichte Ungarns. Gleichzeitig mahnt er die Regierenden, dass sie zwecks Machterhalt ihre Denkweise ändern müssten.

In einem Leitartikel für Magyar Nemzet bemisst Gábor Bencsik den Erfolg eines Landes anhand der Größe desjenigen Bevölkerungsanteils, der in menschenwürdigen Verhältnissen lebt. In Ungarn habe der entsprechende Anteil im vergangenen Jahr ein bisher noch nie dagewesenes Niveau erreicht. Auch schließt der Leitartikler der einflussreichsten regierungsnahen Tageszeitung die Möglichkeit eines nunmehr folgenden „goldenen Zeitalters“ nicht aus. Allerdings hänge ein solches Szenario nicht zuletzt von einem Wandel bestimmter Einstellungen ab. Die vereinte Opposition stelle eine Herausforderin dar, die nicht unterschätzt und in keinem Fall verachtet werden sollte, schreibt Bencsik. Um sie zu schlagen, müsse die Regierungsseite sie respektieren. Auch rät Bencsik den Unterstützern der Regierung, sie sollten Kritik annehmen, anstatt sie mit dem Hinweis zurückzuweisen, man spiele der Opposition in die Hände. Kritik sei im Sinne einer Verbesserung der eigenen Leistung unerlässlich, argumentiert der Autor und verweist auf Umfragen, denen zufolge die Beliebtheit des Fidesz unter der jüngeren weniger ausgeprägt sei der älteren Generation. Die Regierenden sollten sich daher stärker darum bemühen, mehr junge Leute für sich zu gewinnen. Die Jugend werde niemals ein unkritisches Milieu akzeptieren, gibt Bencsik abschließend zu bedenken.

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