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Viktor Orbán bei Angela Merkel

12. Feb. 2020

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist kommentiert das mehrstündige Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Viktor Orbán am Montag und äußert den Eindruck, dass der ungarische Gast in Berlin als eine europäische Führungspersönlichkeit empfangen worden sei, der sich zuzuhören lohne.

In der Überschrift ihres Berichts zum Spitzentreffen gibt Magyar Nemzet lobende Worte Merkels über die ungarische Wirtschaftspolitik wider. In einem Kommentar zur Orbán-Visite in Berlin beklagt Levente Sitkei die moderne, „aus dem Zweiten Weltkrieg vererbte“ Gewohnheit, die Welt als in zwei gegensätzliche Blöcke aufgespalten zu deuten, wobei jeder den anderen als Ausdruck des Bösen betrachte.
So würden zwei Verbündete, Präsident Trump und Angela Merkel, von den liberal orientierten Mainstream-Medien paradoxerweise als Feinde dargestellt, wobei die deutsche Bundeskanzlerin als „die Führerin der freien Welt“ angesehen werde.
Sitkei erinnert daran, dass die Mainstream-Medien in vergleichbarer Weise stets die Erwartung geäußert hätten, Merkel werde Orbán öffentlich als Vertreter der Gegenseite scharf kritisieren. Das sei niemals geschehen – auch dieses Mal nicht, da der Hauptstreitpunkt, nämlich die Tolerierung illegaler Einwanderungsbewegungen sowie eine verbindliche Umverteilung der Migranten auf die EU-Staaten, der Vergangenheit angehöre.
Alles in allem sei Orbán ungeachtet gegenteiliger Erwartungen der liberalen Seite nicht als unliebsamer Gast, sondern als ein wichtiger europäischer Politiker empfangen worden, dessen Meinung es wert sei, angehört zu werden, betont Sitkei abschließend.

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