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Biden oder Sanders? Zu den Vorwahlen bei den US-Demokraten

6. Mar. 2020

Ein der Regierung nahestehender Kolumnist betont, dass angesichts von Alter und Gesundheitszustand der beiden führenden Bewerber von einem Neuanfang bei den Demokraten kaum gesprochen werden könne. Ein linksorientierter Zeitungsradakteur wiederum geht davon aus, dass sich die gesamte Demokratische Partei letztendlich um jeden Trump-Herausforderer – egal wer – scharen werde.

In seinem in Magyar Nemzet erschienenen Kommentar zum Super Tuesday der US-Demokraten hält László Szőcs fest, dass die Partei keine Erneuerung hinbekommen habe. Beide in den Vorwahlen führenden Bewerber seien knapp 80, hebt der regierungsfreundliche Kolumnist hervor. Biden sei nicht mehr so scharfsinnig wie einst und Bernie Sanders habe im vergangenen Herbst einen Herzanfall erlitten. Im Hinblick auf ihre Chancen bezeichnet der Autor Biden als „langweiligen“ Gemäßigten, während Sanders‘ sozialistische Ideen nach europäischem Muster keineswegs weniger polarisierend seien als die Vision eines Präsidenten Trump. All dies müsse jedoch keinen entscheidenden Einfluss auf das endgültige Ergebnis haben, vermutet Szőcs. Er glaubt, dass die Wahl von den Latino-Wählern in Florida entschieden werde.

Für die Demokratische Partei spiele das Alter der Kandidaten eine geringere Rolle als die Geschlossenheit, vermutet Gábor Horváth. Beiden potentiellen Kandidaten attestiert der Ressortchef Außenpolitik der linken Tageszeitung Népszava mangelndes Charisma, dennoch glaubt Horváth, dass sich die Demokraten hinter jedem Kandidaten stellen dürften, um Präsident Trump zu schlagen. In einer Randnotiz verweist der Journalist auf die Tatsache, dass Joe Biden ein Freund von Tom Lantos gewesen sei, „von dem er viel über die extreme ungarische Rechte und Viktor Orbán gelernt hat“. Mit Blick auf die Präsidentenwahl im November geht Horváth davon aus, dass der Zustand der Wirtschaft zum zentralen Thema avancieren werde.

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