Magyarische Parteien in der Slowakei schaffen es nicht ins Parlament
4. Mar. 2020Ein konservativer Kolumnist bedauert, dass die ungarischsprachige Minderheit aufgrund der Konkurrenz zwischen zwei sie vertretenden Parteien im kommenden Parlament in Bratislava nicht vertreten sein wird.
Bei den slowakischen Parlamentswahlen vom vergangenen Sonntag sind beide magyarischen Minderheitenparteien an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Die Partei der ungarischen Gemeinschaft (Magyar Közösség Pártja – MKP) erhielt 3,9 Prozent der Stimmen, während die Partei Most-Híd – bisher Beteiligte an der Regierungskoalition – lediglich zwei Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnte. (Most bzw. Híd bedeuten auf Slowakisch und Ungarisch „Brücke“.)
In Magyar Hírlap beklagt Zoltán Veczán, dass nach 30 Jahren keine ethnische Partei die Magyaren im slowakischen Parlament mehr vertreten werde. Jedoch könnte das Scheitern auch ein Weckruf für die Ungarn in der Slowakei sein. Veczán weist darauf hin, dass die ethnischen Ungarn immer noch 8,5 Prozent der slowakischen Bevölkerung ausmachen würden, weshalb eine gemeinsame und glaubwürdige Partei die für den Einzug ins Parlament notwendige Hürde überspringen könnte – vorausgesetzt, die Stimmen der Magyaren würden nicht auf zwei konkurrierende Parteien aufgeteilt. Um die ungarischsprachigen Wähler zurück zu locken, müssten sich die sie vertretenden Parteien in der Slowakei wandeln, fordert Veczán.
Tags: Auslandsungarn, Parteien, Slowakei