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Ungarische Wirtschaft wächst im ersten Quartal

18. May. 2020

Während das Statistische Zentralamt ein BIP-Wachstum von 2,2 Prozent im ersten Quartal vermeldet, machen sich zwei konservative Analysten Gedanken über die wirtschaftlichen Perspektiven Ungarns sowie die Rückkehr auf Wachstumskurs nach der durch den Coronavirus bedingten Rezession.

Die ungarischen BIP-Daten für das erste Quartal 2020 seien ein Indiz dafür, dass sich die Wirtschaft vor der vom Coronavirus ausgelösten Rezession in einer guten Verfassung befunden habe, notiert Gergely Kiss in Magyar Nemzet und fährt fort: Lange Zeit habe die ungarische Wachstumsrate zu den höchsten in der EU gezählt und selbst noch in den ersten drei Monaten dieses Jahres sei die Wirtschaft schneller gewachsen als in den meisten übrigen EU-Ländern. Der regierungsfreundliche Kommentator erinnert daran, dass weite Teile der Wirtschaft seit April lahmgelegt seien und die BIP-Daten im zweiten Quartal extrem schlecht ausfallen dürften. Kiss begrüßt die Hilfsprogramme der Regierung, darunter das Moratorium für die Rückzahlung von Darlehen, Subventionen für Unternehmen sowie Pläne zur Sicherung von Arbeitsplätzen für diejenigen Ungarn, die durch die Coronavirus-Epidemie ihre Arbeit verloren hätten. Diese Maßnahmen, so Kiss zuversichtlich, dürften eine rasche Erholung im Jahr 2021 ermöglichen.

Sándor Faggyas von Magyar Hírlap findet die BIP-Zahlen ebenfalls robust. Der konservative Analyst macht darauf aufmerksam, dass die Volkswirtschaften der Europäischen Union in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 im Durchschnitt um 2,6 Prozent geschrumpft seien. Vor diesem Hintergrund verbreite das 2,2-prozentige Wachstum Ungarns einen flotten Eindruck. Mit Blick auf die Zukunft jedoch ist Faggyas weniger optimistisch, vermutet er doch, dass sich die europäische Wirtschaft auch im Jahr 2021 nicht vollständig erholen werde. Es wäre schon eine große Leistung, wenn die ungarische Wirtschaft im Jahr 2020 nur um drei Prozent sinken würde – und damit um weniger als die Hälfte des prognostizierten durchschnittlichen europäischen Rückgangs.

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