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Gábor Vona skeptisch zu den Aussichten der Opposition

30. Jun. 2020

In seinem ersten Interview mit Magyar Nemzet seit seinem Rücktritt als Jobbik-Vorsitzender verweist Gábor Vona auf die Tatsache, dass sich die Oppositionsparteien um die Gunst der selben Klientel bemühen würden. Dabei sollten sie sich doch besser für eine Erweiterung ihres gemeinsamen Wählerstamms einsetzen.

Gábor Vona bedauert die Undurchführbarkeit seiner Idee, eine in der politischen Mitte angesiedelte Kraft zu etablieren. In einem Interview mit Magyar Nemzet macht der ehemalige Jobbik-Chef die extreme Polarisierung der Öffentlichkeit für dieses Scheitern verantwortlich. Nachdem er Jobbik aus ihrer ursprünglichen Sackgasse des Radikalismus herausgeführt habe, so Vona in dem Interview mit der regierungsnahen Tageszeitung, habe er versucht, ein erfolgversprechendes Bündnis von Parteien des 21. Jahrhunderts zu bilden, und zwar „ohne Orbán und Gyurcsány“. Damit sei er jedoch gescheitert und deswegen zurückgetreten. Vona bezeichnet es als entmutigend, „dass es Gyurcsány ist, der in der Opposition das Sagen hat“.
Der knapp 42-Jährige, der seine politische Tätigkeit nunmehr auf seinen Videoblog beschränkt, zeigt sich betroffen angesichts der von 20 auf rund sechs Prozent geschrumpften Zustimmungswerte seiner ehemaligen Partei bei potenziellen Wählerinnen und Wählern. Für diese Entwicklung macht Vona den Beschluss seiner Nachfolger verantwortlich, gemeinsam mit linken Parteien um Rückhalt innerhalb der unteren Mittelschichten zu ringen, anstatt sich um die Unterstützung von Teilen der gebildeten Mittelschicht zu bemühen – einschließlich ehemaliger Fidesz-Sympathisanten.

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