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Budapester Pride Week: Regenbogenfahne von Bezirksverwaltungsgebäuden gerissen

25. Aug. 2020

Während die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen einen rechtsextremen Ex-Parlamentsabgeordneten eingeleitet hat, der die Regenbogenfahne von zwei Bezirksbürgermeisterämtern entfernte hatte, bezweifelt ein konservativer Kritiker der Regierung, dass das Hissen des Symbols der LGBT-Bewegung ein kluger Schachzug der oppositionellen Stadtoberen gewesen sei.

Anlässlich der „Pride Week“ hatten der Budapester Oberbürgermeister sowie zwei seiner Kollegen aus den Stadtbezirken die Fassaden ihrer jeweiligen Rathäuser mit der Regenbogenfahne versehen. Letztere wurden vom rechtsextremen Funktionär der Partei „Unser Land“, Előd Novák, wieder entfernt. Der ehemalige Jobbik-Parlamentarier wurde daraufhin kurzzeitig festgenommen. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts des Vandalismus. Übrigens war die traditionelle Pride-Parade durch das Zentrum der Hauptstadt angesichts der Pandemie-Risiken in diesem Jahr abgesagt worden.

Auf der Website der Zeitung Magyar Hang kehrt Szabolcs Szerető den traditionellen homophoben Spruch („Warum tun sie es nicht hinter verschlossenen Türen?“) gegen Novák um und schreibt, dass Menschen ein absolutes Recht hätten, homophob zu sein, „solange sie es hinter verschlossenen Türen tun“. Allerdings würden Millionen von Menschen, die sonst gegen die Regierung stimmen würden, von der Zurschaustellung von LGBT-Gefühlen abgestoßen, argwöhnt der Autor. Vor diesem Hintergrund fragt sich Szerető, ob es für die Opposition wohl klug wäre, den Wahlkampf 2022 unter der Regenbogenflagge zu führen.

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