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Schlagabtausch über den Mord an Cannon Hinnant

18. Aug. 2020

Ein regierungsfreundlicher Kommentator verurteilt die Mainstream-Medien der USA. Diese hätten es versäumt, die Tatsache zu erwähnen, dass Cannon Hinnant von einem Schwarzen ermordet wurde. Ein linksorientierter Kolumnist bezeichnet derartige Hinweise als manipulativ.

László Szőcs wirft in seinem Kommentar zum Mord an dem fünfjährigen Cannon Hinnant den US-Mainstream-Medien eine rassistisch gefärbte Doppelmoral vor. In Magyar Nemzet räumt der regierungsnahe Kommentator ein, dass „in einer Welt, die von farbenblinden Gleichheitsnormen beherrscht wird“, wie sie unter anderem von Martin Luther King vertreten worden sei, die Hautfarbe des Täters überhaupt keine Rolle spielen würde. Aber in den heutigen USA, wo das öffentliche Leben von der Frage der Rasse dominiert werde, hätten die Medien erwähnen sollen, dass Cannon Hinnant von einem Schwarzen getötet worden sei. Wenn die Hautfarbe von George Floyd und des unter Mordverdacht stehenden Polizeibeamten eine Rolle spiele, sollte dies auch in anderen Fällen so sein, meint Szőcs.

Róbert Friss von der Tageszeitung Népszava vertritt die Auffassung, dass der von rechtsgerichteten Medien Ungarns erhobene Vorwurf, über den Mord an Hinnant werde rassistisch voreingenommen berichtet, Teil der Kulturkampfideologie der Regierung sei. Der linke Kolumnist hält es für manipulativ, den Mord an Cannon Hinnant mit dem Mord an George Floyd zu vergleichen. Im Falle des Todes von Hinnant sei systemischer Rassismus irrelevant und es brauche daher auch nicht erwähnt zu werden, dass das Opfer weiß und der Mörder schwarz sei. Die „totalitäre ungarische Regierung“ wolle mit der Verbreitung derart manipulierter Betrachtungsweisen die ungarische Öffentlichkeit bei der Stange halten, behauptet Friss.

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