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Streit um Theater- und Filmuni: Dialog gefordert

28. Aug. 2020

In der Auseinandersetzung um das, was allgemein als Übernahme der wichtigsten Theater- und Filmhochschule seitens regierungsnaher Kreise aus der Verantwortung liberal gesinnter akademischen Lehrkräfte betrachtet wird, beklagt ein bekannter konservativer Schauspieler die fehlende Dialogbereitschaft während des Reformprozesses der Universität.

Auf dem Onlineportal Válasz verteidigt der bekannte Schauspieler Péter Blaskó den Theaterregisseur Gábor Székely. (Székely hatte sich aus Protest gegen die eingeleiteten Reformen an der Universität für Theater- und Filmkunst [SZFE] zurückgezogen, woraufhin er von der regierungsfreundlichen Presse an eine Rede erinnert wurde, die er vor 45 Jahren auf einem Parteitag der kommunistischen MSZMP über die Rolle des Theaters bei der Ausformung „der neuen sozialistischen Persönlichkeit“ gehalten hatte. / Zur institutionellen Reform der SZFE und ihren politischen Auswirkungen siehe BudaPost vom 5. und 17. August – Anm. d. Red.)
Blaskó verurteilt in seinem Beitrag den Vorsitzenden der Demokratischen Koalition, Ferenc Gyurcsány. Dieser habe Attila Vidnyánszky, dem Intendanten des Nationaltheaters und Vorsitzen der die SZFE künftig verwaltenden Stiftung, die Enteignung angedroht.
Gleichzeitig kritisiert er aber auch Székelys Widersacher und erklärt, dass die Menschen an ihren Werken und nicht ihren zu anderen Zeiten abgegebenen Lippenbekenntnissen beurteilt werden sollten. Und Székelys Œuvre sei äußerst bedeutsam, betont Blaskó. Darüber hinaus interpretiert er den Rückzug des Theaterregisseurs als einen berechtigten Hinweis darauf, dass institutionelle Reformen Beratungen mit dem führenden akademischen Personal der Universität erfordert hätten.

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