Corona: Schuljahr beginnt im Zeichen der Unsicherheit

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Nézőpont befürworten 78 Prozent der Befragten die Wiedereröffnung von Schulen. Eine linke Kommentatorin bestätigt, dass sich die meisten Ungarn für Unterricht im Klassenzimmer aussprechen würden, befürchtet aber ein durch die Wiedereröffnung der Schulen ausgelöstes Chaos. Auch seien Verunsicherungen nicht auszuschließen. Ihre regierungsfreundliche Kollegin warnt vor Panik und dem Schüren von Ängsten.

Angesichts der Wiedereröffnung der Schulen empfänden die meisten Familien sowohl Erleichterung als auch Angst, notiert Márta Grád-Kovács auf 24.hu. Die linke Kolumnistin glaubt, dass die mit dem Coronavirus verbundenen Ängste und Zwänge einen langen Schatten auf die Bildung werfen dürften. Grád-Kovács hält die Richtlinien und Vorkehrungen der Regierung für verwirrend und meint, dass die Schulen improvisieren müssten, falls und sobald eine Infektion auftreten sollte. Die mit ihren jeweils eigenen Vorgaben ausgestatteten Schulen könnten sofort schließen, selbst wenn unter Schülern oder Lehrern auch nur eine einzige Infektion aufträte. Nebenbei bemerkt Grád-Kovács, dass die Regierung auch keine klaren Richtlinien für den Online-Unterricht ausgearbeitet habe.

In Magyar Hírlap räumt Csilla Korompay ein, dass das Schuljahr unter noch nie dagewesenen Bedingungen beginnen würde, warnt aber vor Panik, Wut und Frustration. Der Einhaltung der Hygienevorschriften falle eine entscheidende Bedeutung zu. Allerdings sei der Unterricht im Klassenzimmer in einer Atmosphäre ständiger Angst unmöglich, zeigt sich die regierungsnahe Kommentatorin überzeugt, die im übrigen Panik verbreitende Angstmacher heftig kritisiert. Als Beispiel benennt sie die Demokratische Lehrergewerkschaft (PDSZ). Sie habe die Regierung für die Wiedereröffnung der Schulen kritisiert. Korompay weist diese Kritik zurück und bezeichnet die PDSZ als Teil des „Soros-Netzwerks“, das Angst zu schüren versuche, um die Regierung zu schwächen.

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