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Ein Liberaler über die Vernichtung von Büchern

3. Nov. 2020

Es wäre besser, wenn wir uns statt mit Formalitäten vor allem mit den Inhalten rechtsextremer Politik beschäftigen würden, empfiehlt ein liberaler Kommentator.

Auf dem Internetportal von Heti Világgazdaság widerspricht Sándor Révész der in linksliberalen Kreisen vorherrschenden Auffassung, wonach die rechtsradikale Parlamentsabgeordnete Dóra Dúró wegen einer Büchervernichtung verurteilt werden sollte. (Wie berichtet [siehe BudaPost vom 19. Oktober] hatte die Politikerin öffentlich ein Märchenbuch geschreddert, in dem eine der Hauptfiguren als schwul dargestellt wird – Anm. d. Red.)
Das Hauptargument der Linken und Liberalen gegen Dúró laute, dass entsprechende Handlungen an das regelmäßige öffentlichkeitswirksame Verbrennen sogenannter „jüdischer Bücher“ in Nazi-Deutschland erinnern würden. Während der ungarischen Revolution vom Oktober 1956 hätten Menschen bei mehreren Gelegenheiten kommunistische Propagandabücher verbrannt, erinnert der Kommentator und fährt fort: Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes habe das Kádár-Regime diese Fälle zur Untermauerung seiner Behauptung missbraucht, dass es sich bei der Revolution um einen „faschistischen Putsch“ gehandelt habe.
Révész unterstreicht, dass er mit Dúró ganz und gar nicht einverstanden sei. Allerdings beruhe dies auf der Tatsache, dass sie Hass gegen Schwule schüre – nicht jedoch, weil sie ein Buch vernichtet habe.

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