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Perspektiven der amerikanisch-ungarischen Beziehungen

12. Nov. 2020

Sowohl ein liberaler als auch ein rechtsorientierter Kommentator gehen davon aus, dass sich die bilateralen Beziehungen unter einem Präsidenten Joe Biden verschlechtern werden.

Auf Index notiert István Dobozi, dass sich die amerikanisch-ungarischen Beziehungen unter Biden rasch verschlechtern könnten. Für Präsident Trump sei es nicht von großer Dringlichkeit gewesen, sich im Ausland für demokratische Herrschaftssysteme einzusetzen, erinnert der liberale Kommentator. Im Gegenteil, er habe illiberale Politiker sogar ermutigt, zu denen er die Mitglieder der ungarischen Regierung zähle. Dobozi fügt hinzu, dass der ungarische Außenminister Szijjártó im Präsidentschaftswahlkampf Bidens Vorwürfe, Ungarn sei zu einem totalitären Staat avanciert (siehe BudaPost vom 20. Oktober), scharf zurückgewiesen und gleichzeitig den Kandidaten der Demokratischen Partei aufgefordert habe, sich zu den gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfen zu äußern. Ob Mitglieder der ungarischen Regierung nach der Amtseinführung von Präsident Biden wohl in Washington zu unerwünschten Personen erklärt würden?, fragt sich Dobozi.

Für Dániel Deák ist es absurd, dass die ungarische Opposition, die Donald Trump wegen seiner angeblichen geheimen Absprachen mit Russland bei den Wahlen 2016 kritisiert habe, den Sieg von Joe Biden bejubele und dabei die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe völlig ignoriere. Ebenso scheine es die Opposition diesmal nicht zu stören, dass Briefwahlen den demokratischen Charakter der US-Wahl beeinträchtigt haben könnten, fügt der regierungsnahe Analyst in Magyar Nemzet hinzu. George Soros habe Joe Biden mit gewaltigen Wahlkampfspenden in der Hoffnung unterstützt, dass er als Präsident Migranten einreisen lassen würde, behauptet Deák und vermutet ähnliche Absichten seitens der ungarischen Opposition, der er vorwirft, mit Unterstützung von George Soros die Grenzen öffnen zu wollen. Deák befürchtet unter Biden eine Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Ungarn, ist aber zuversichtlich, dass all dies die ungarische Regierung nicht schwächen und der Fidesz die Parlamentswahl 2022 gewinnen werde.

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