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Oppositionsparteien treten 2022 geschlossen an

23. Dec. 2020

Wie dieser Tage bekannt wurde, wollen die wichtigsten Oppositionsparteien bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 2022 gemeinsam an den Start gehen. Vor diesem Hintergrund bewerten zwei Kolumnisten – einer aus dem regierungsnahen und einer aus dem regierungskritischen Lager – ihre Chancen.

Am vergangenen Sonntag haben sich mehrere Oppositionsparteien darauf verständigt, bei den Parlamentswahlen in knapp anderthalb Jahren mit einer gemeinsamen Liste anzutreten. Das heißt, in jedem der landesweit 106 Stimmbezirken wird jeweils ein gemeinsamer Kandidat aufgestellt. Zudem soll es ein gemeinsames Wahlkampfprogramm geben. Diese Vereinbarung betrifft die Demokratische Koalition (DK), die Sozialistische Partei (MSZP), Dialog (Párbeszéd), Momentum, Jobbik sowie die LMP (Politik kann anders sein).

Károly Bán von der Tageszeitung Magyar Hírlap sieht in der Einigung der Opposition einen deutlichen Sieg für den ehemaligen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány. Der regierungsfreundliche Kommentator erinnert daran, dass die meisten Oppositionsparteichefs ungeachtet ihrer harschen Kritik am DK-Vorsitzenden der Vereinbarung beigetreten seien. Auch bedeute die Oppositionsallianz eine gute Nachricht für George Soros. Bán äußert die Hoffnung, dass das ideologisch sehr weit gefächerte Bündnis bei den Parlamentswahlen 2022 keinen Erfolg haben werde.

Das Oppositionsbündnis werde es schwer haben, selbst wenn es 2022 den Fidesz besiegen sollte, notiert Miklós Hargitai in einem Kommentar für Népszava. Für den linken Kolumnisten ist es eine verheißungsvolle Tasache, dass die Oppositionsparteien eine Einigung erzielt hätten und gemeinsam antreten würden. Doch müssten sie ihre Zusammenarbeit auch nach einem Wahlsieg aufrechterhalten – was, so vermutet Hargitai, keine leichte Aufgabe sein dürfte.

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