Vorwahlkampf der Opposition eröffnet
12. Mar. 2021Spitzenpolitiker der verschiedenen Oppositionsparteien positionieren sich gegenwärtig für die im Herbst in zwei Etappen stattfindenden Vorwahlen. Aus ihnen wird der Herausforderer beziehungsweise die Herausforderin von Ministerpräsident Viktor Orbán bei den Parlamentswahlen vom Frühjahr 2022 hervorgehen. Vor diesem Hintergrund setzt sich ein populärer Kolumnist für die Wahl einer parteilosen christlichen Persönlichkeit ein.
In einer ersten landesweiten Umfrage über die Beliebtheit potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten unter oppositionell eingestellten Erwachsenen hat die Europaabgeordnete Klára Dobrev am besten abgeschnitten. Demnach konnte die Ehefrau des DK-Vorsitzenden und Ex-Regierungschefs Ferenc Gyurcsány 28 Prozent der Befragten hinter sich vereinen. Es folgen Jobbik-Chef Péter Jakab mit 27 und der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony mit 22 Prozent. Péter Márki-Zay, der parteilose Bürgermeister von Hódmezővásárhely, sowie Momentum-Chef András Fekete-Győr rangieren mit acht bzw. sieben Prozent weit abgeschlagen am Ende der Liste.
Ungeachtet der niedrigen Platzierung von Márki-Zay in der Umfrage ist er derjenige Kandidat, den Róbert Puzsér in seiner Magyar Hang-Kolumne den oppositionellen Wählerinnen und Wählern ans Herz legt. Die Opposition könne die Wahl nur gewinnen, wenn sie Massen von enttäuschten Fidesz-Wählern auf ihre Seite ziehe, notiert Puzsér und konstatiert: Das sei höchst unwahrscheinlich – außer man entscheide sich für den konservativen Márki-Zay. Die Kandidatur von Klára Dobrev würde eine weitere Schlacht im Kulturkampf entfesseln und als solche Konservative abstoßen, argumentiert der Kolumnist, der sich auch gegen die Nominierung von Gergely Karácsony wendet. Seine Leistung als Budapester Oberbürgermeister sei enttäuschend. Was Jakab betrifft, so sei sein einziges Thema die Persönlichkeit von Ministerpräsident Orbán. Demzufolge stelle er keine echte Regierungsalternative dar. Auch Fekete-Győr hält Puzsér für hochgradig inkompetent. Die Anhänger der Opposition, so schlussfolgert er, müssten einen Kandidaten wählen, der „nicht nur eine Wahlliste anführt, sondern auch in der Lage ist, ein Land zu regieren“.
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