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15 Jahre nach der Őszöd-Rede

28. May. 2021

15 Jahre nach dem Halten und dem späteren Durchsickern der sogenannten „Őszöd-Rede“ bezeichnet es ein regierungsnaher Kommentator als empörend, dass Ex-Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány in der ungarischen Politik nach wie vor aktiv sei – und Regierungspolitikern Haftstrafen androhe.

Károly Bán von Magyar Hírlap blickt zurück auf die am 26. Mai 2006 im Ort Balatonőszöd gehaltene Rede des ehemaligen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány. (Die Ansprache, die an Mitglieder der MSZP-Parlamentsfraktion gerichtet war, sickerte im September des selben Jahres durch einen im Rundfunk gesendeten heimlichen Mitschnitt an die Öffentlichkeit durch, was gewalttätige Ausschreitungen in Budapest zur Folge hatte. In seinen Ausführungen kurz nach dem Wahlsieg der Sozialistischen Partei vom April 2006 hatte Gyurcsány erklärt, die MSZP habe „morgens, mittags und abends” gelogen, um die Wahl zu gewinnen. – Anm. d. Red.)
Nach Ansicht des konservativen Kommentators ist das Jahr 2006 noch immer nicht Geschichte, da Gyurcsány in der ungarischen Politik nach wie vor eine aktive Rolle spiele. Diese Tatsache hält Bán für traurig und beschämend, da er den heutigen Chef der Demokratischen Koalition als persönlich verantwortlich für die seinerzeit gegen Zivilisten gerichtete Polizeigewalt sieht. Ferenc Gyurcsány habe in der Őszöd-Rede implizit Betrug bei der Wahl vom Frühjahr 2006 zugegeben, erklärt der Autor. Vor diesem Hintergrund findet Bán es empörend, dass Gyurcsány der Regierung mit Vergeltung und sogar Gefängnis drohe, falls die Opposition 2022 gewinnen sollte.

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