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Die Pandemie als Wahlkampfthema

8. May. 2021

Eine liberale Politikerin macht die Regierung für das Sterben von tausenden Corona-Patienten verantwortlich, während ein regierungsfreundlicher Kolumnist die Opposition beschuldigt, den Tod für Wahlkampfzwecke zu missbrauchen.

In einem Gastbeitrag für die Tageszeitung Népszava charakterisiert Anett Bősz die Vorgehensweise der Regierung entgegen ihrer eigenen Effizienzrhetorik als plump. Die Vorsitzende der kleinen Liberalen Partei wirft dem Kabinett vor, den öffentlichen Gesundheitsdienst vernachlässigt, die Krankenhäuser heruntergewirtschaftet und durch Missachtung ihrer Notlage Tausende von Beschäftigten des Gesundheitswesens verjagt zu haben. Bősz – eine Verbündete der Demokratischen Koalition und stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion – behauptet, dass mehrere Tausend der 28.000 COVID-Opfer noch am Leben sein könnten, wenn die Regierung die Pandemie von Anfang an ernst genommen hätte.

Auf Mandiner beschuldigt Dániel Kacsoh die Opposition, sie missbrauche den Tod von Corona-Erkrankten für ihre Wahlkampfzwecke. Um seine Behauptung zu untermauern, verweist er auf ein Vorhaben des Budapester Oberbürgermeisters Gergely Karácsony. Der wahrscheinlichste Kandidat der Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 2022 plant die Errichtung eines Denkmals für die Opfer der Pandemie. Laut Kacsoh ist es bezeichnend, dass das Denkmal – übrigens eine von der DK-Spitzenkandidatin Klára Dobrev prompt begrüßte Idee – im März nächsten Jahres und damit einen Monat vor dem Wahltermin errichtet werden soll.

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