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DK und Jobbik schließen Vorwahlbündnis

15. Jun. 2021

Der ehemalige Jobbik-Vorsitzende erklärt die Gründe für das überraschende Bündnis, während eine konservative Stimme Jobbik Verrat an den Wurzeln der Partei vorwirft. Ein linker Kommentator kritisiert Jobbik für die Unterstützung eines der Korruption verdächtigen sozialistischen Bewerbers.

Mandiner gibt einen Facebook-Post des Jobbik-Gründers und Ex-Vorsitzenden Gábor Vona wieder, der mehrere praktische Gründe für die Vereinbarung zwischen Jobbik und der DK anführt, bei den Vorwahlen der Opposition im September in den meisten Wahlkreisen die Kandidatinnen und Kandidaten des jeweils anderen zu unterstützen. Beide Parteien hofften darauf, in den meisten dieser Bezirke eine relative Mehrheit zu erreichen und sich so einen Vorsprung im künftigen Parlament auf Kosten der übrigen Oppositionspartner zu sichern, erklärt Vona. Er versteht ihren Pakt auch als Antwort auf die „99-Bewegung“, die vom Budapester Oberbürgermeister und wahrscheinlichen Oppositionskandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, Gergely Karácsony, gegründet wurde. Vona vermutet, dass sich „99“ zu einer Einheitspartei entwickeln solle, die nach den Wahlen alle Oppositionskräfte vereinige.

Wenn Jobbik mit Ferenc Gyurcsány zusammengehe, so sei das selbstzerstörerisch, notiert Gellért Rajcsányi von Mandiner. Der Kolumnist erinnert daran, dass sich Jobbik im Jahr 2006 als Trägerin des Protests junger Leute gegen die Regierung von Ferenc Gyurcsány zu einer bedeutenden politischen Kraft entwickelt habe. Indem sie sich nun mit Gurcsánys Demokratischer Koalition verbünde, so Rajcsányi, verliere Jobbik nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre Identität.

Auf 444 wettert Dániel Ács gegen Jobbik-Chef Péter Jakab und Gergely Karácsony, die beide den sozialistischen Kandidaten im XIV. Budapester Stadtbezirk unterstützen. Er verweist darauf, dass der amtierende Abgeordnete des Wahlkreises, Csaba Tóth, von Karácsony selbst wiederholt der Korruption bezichtigt worden sei. Ács sieht in der Entscheidung für ihn und damit gegen seinen Konkurrenten Ákos Hadházy – ein unabhängiger Abgeordneter und bekannter Anti-Korruptions-Kämpfer – eine beunruhigende Botschaft, die die Frage aufwerfe, ob sich ein Votum für eine neue Regierung überhaupt lohne.

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