Streit um Regierungsbilanz bei der Erholung nach Corona
3. Aug. 2021Ein regierungsnaher Kommentator lobt die Leistungen der Regierung im Bereich Impfen sowie bei der wirtschaftlichen Sanierung. Linke Kolumnisten hingegen befürchten eine zunehmende Asymmetrie.
Gergely Kiss von Magyar Nemzet lobt die Erfolge der Regierung bei der Gesundung der ungarischen Wirtschaft. Der regierungsfreundliche Kolumnist bezeichnet es als beeindruckend, dass die Ungarn ihren Urlaub ungehindert genießen könnten, während es in vielen anderen Ländern Coronavirus-bedingte Einschränkungen gebe. So seien beliebte Reiseziele in Ungarn ausgebucht. Kiss glaubt, dass der Impfplan der Regierung, der sich auf Vakzine aus östlicher Produktion konzentriere, ein großer Erfolg sei. Gleiches gelte für die Wirtschaftspolitik, die Beschränkungen abgelehnt und familienbezogene Leistungen ausgeweitet habe.
In Népszava zitiert Katalin Halmai eine aktuelle Umfrage des Europäischen Gewerkschaftsbundes. Demnach könnten sich 72 Prozent der Ungarn, die jenseits der Armutsgrenze lebten, keinen Urlaub leisten.
An anderer Stelle der linken Tageszeitung weisen András Vas und Erika Gulyás darauf hin, dass die Zahl der in Armut lebenden ungarischen Familien nach Angaben des Nationalen Statistikamtes zurückgehe, sich aber gleichzeitig die Ungleichheit verstärke. Die Journalisten stellen fest, dass mit dem Anstieg der Durchschnittslöhne die Kluft zwischen Arm und Reich immer tiefer werde.
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