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Bundestagswahlen weiter in der Diskussion

29. Sep. 2021

Die wichtigsten Tageszeitungen Ungarns sind sich einig, dass die Koalitionsgespräche nach den Wahlen in Deutschland interessanter sein könnten als der Wahlkampf selbst.

Mariann Őry von Magyar Hírlap sagt voraus, dass die Koalitionsgespräche spannender sein dürften als der eher glanzlose Wahlkampf. Egal, ob der neue Kanzler ein Sozialdemokrat oder ein Christdemokrat sein werde, würden alle Beteiligten an der Koalition harte Zugeständnisse machen müssen. Deutschland werde nicht unbedingt von derjenigen Partei mit den meisten Stimmen regiert, sondern von derjenigen, die sich in den Koalitionsverhandlungen durchsetzen und sich die Unterstützung der Grünen und der Freien Demokraten sichern werde. Őry ist zuversichtlich, dass die ungarisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen stark bleiben werden, unabhängig davon, welche Parteien die neue Regierung in Deutschland bilden werden.

In der Tageszeitung Magyar Nemzet äußert László Szőcs die Vermutung, dass ein Grund für den Niedergang der Unionsparteien die „steigende Zahl von Wählerinnen und Wählern mit muslimischem Hintergrund ist, die ihre Gegner unterstützen“. Der regierungsnahe Kommentator hält es für aussichtslos, wenn die ungarische Opposition darauf hoffen sollte, dass eine linke Regierung in Berlin die Chancen der ungarischen Opposition bei den Parlamentswahlen 2022 verbessern würde. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Olaf Scholz, sei ein pragmatischer Politiker, der das deutsche Interesse vor ideologische Fragen stellt.

Tamás Rónay von Népszava glaubt ebenfalls, dass harte Koalitionsgespräche ins Haus stehen, bevor eine neue Regierung verkündet werden könne. Mögen bei diesen Verhandlungen neben den Problemen und Interessen Deutschlands auch EU-Fragen berücksichtigt werden, wünscht sich der linksorientierte Autor.

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