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Papst Franziskus feiert am Sonntag eine Messe in Budapest

9. Sep. 2021

Ein unabhängiger Analyst erkennt die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Papst und der ungarischen Regierung in der Migrationsfrage an. Allerdings seien sie nicht der Grund dafür, dass Franziskus nur wenige Stunden in Ungarn bleiben wird.

Papst Franziskus stattet Budapest am kommenden Sonntag einen Blitzbesuch ab. Dabei wird er die Abschlussmesse des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses zelebrieren (siehe BudaPost vom 7. September). Vor der Messe wird er kurz mit Präsident János Áder sowie Regierungschef Viktor Orbán zusammentreffen und unmittelbar danach zu einem dreitägigen Besuch in die Slowakei weiterreisen.

Auf Válasz weist András Stumpf die weit verbreitete Ansicht zurück, der Papst wolle mit seiner so kurz gehaltenen Visite in Budapest seine Missbilligung der Migrationspolitik der ungarischen Regierung zum Ausdruck bringen. Er räumt ein, dass der Papst die Grenzzäune und andere Hemmnisse für die Aufnahme von Asylbewerbern vehement kritisiert habe. Doch verweist Stumpf auf Insiderquellen, denen zufolge der Vatikan nicht besonders an der ungarischen Politik interessiert sei.
Eine frühere Variante der Theorie zur Absicht des Papstes, der ungarischen Regierung eine Lektion zu erteilen, habe fälschlicherweise behauptet, Franziskus sei nicht einmal zu einer Begegnung mit der Führung des Landes bereit (siehe BudaPost vom 10. Juni). Das jedoch habe sich als reine Spekulation erwiesen, bemerkt Stumpf. In Wirklichkeit würden Päpste nur selten persönlich an den Eucharistischen Kongressen teilnehmen, so dass der Analyst die Anwesenheit des Pontifex in Budapest als diplomatischen Erfolg für die ungarische katholische Kirche und das Land insgesamt betrachtet.
Sein dreitägiger Besuch in der Slowakei ist nach Ansicht von Stumpf das Resultat der Präsenz slowakischer kirchlicher Würdenträger im Stab des Papstes. Hingegen seien seit Jahren keine ungarischen Bischöfe mehr in Schlüsselpositionen im Vatikan tätig.

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