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Energiepreise im Höhenflug

16. Oct. 2021

Während die Energiepreise nach oben schießen, fordert ein linker Kommentator die Regierung zur Senkung der Kraftstoffsteuern auf. Ein konservativer Wirtschaftswissenschaftler ist der Meinung, dass Ungarn dank der Diversifizierung der Energieversorgung von den steigenden Energiepreisen weniger betroffen sei als viele andere Staaten der Europäischen Union.

Es sei ziemlich fragwürdig, dass die Regierung zwar die Heizgaspreise für Privathaushalte massiv subventioniere, jedoch nichts gegen die steigenden und in dieser Woche ein Rekordniveau erreichenden Benzinpreise unternähme, notiert István Marnitz von der Tageszeitung Népszava. Der linksorientierte Kommentator nennt die Heizgassubventionen einen wirtschaftlich unnötigen demagogischen Schachzug und fordert die Regierung auf, die Steuern auf Brennstoffe zu senken. Mit Blick auf die Auswirkungen für die Umwelt spekuliert Marnitz, dass Ungarn im Falle eines Wahlsiegs der Opposition im April 2022 mehr EU-Mittel erhalten werde, um den Ersatz alter Autos durch neue, umweltfreundlichere Modelle zu subventionieren.

In Magyar Nemzet äußert Csaba Szajlai die Erwartung, dass die Energiepreise noch jahrelang hoch bleiben dürften. Der konservative Wirtschaftswissenschaftler führt den Preisanstieg auf die wirtschaftliche Erholung infolge der Corona-Pandemie sowie die grüne Wende in der EU zurück. Höhere Energiepreise würden die Peripherie der EU stärker belasten als die über eine solide Wirtschaftskraft verfügenden Kernstaaten. Der Autor weist darauf hin, dass Ungarn in Bezug auf die Energiesicherheit relativ gut dastehe. Dies, so Szajlai, sei den zahlreichen das Land durchziehenden Pipelines, dem im September mit der russischen Gazprom-Gesellschaft unterzeichneten Gasliefervertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren sowie den wachsenden Solarenergiekapazitäten des Landes zu verdanken.

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