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Spekulationen über ausländische Einmischung in die ungarischen Wahlen

24. Jan. 2022

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist befürchtet, dass sich ausländische Dienste – darunter die CIA – in die ungarischen Wahlen einmischen könnten, um der Opposition zu helfen. Die führende liberale Wochenzeitung hält derartige Anschuldigungen für absurd und weist darauf hin, dass es die Regierung sei, die ein Netzwerk ausländischer Unterstützer geschaffen habe.

László Szőcs von der Tageszeitung Magyar Nemzet lobt Tucker Carlsons Dokumentarfilm „Ungarn gegen Soros“, der auf Fox News ausgestrahlt worden war, sowie das Interview des rechten Moderators mit Außenminister Szijjártó. Carlson habe ein viel faireres Bild von Ungarn gezeichnet als liberale Medien, die nach Szőcs’ Interpretation einen ideologischen Krieg gegen die ungarische Regierung führen würden. Er stimmt mit Carlson überein, der gesagt habe, die ungarische Regierung und ihre liberalen Kritiker befänden sich in einem „Zivilisationskrieg“. Szőcs erinnert daran, dass der linke Wahlkampfstratege Gábor Bruck im Januar angedeutet habe, die CIA und andere US-Agenturen könnten sich einmischen und den Oppositionsparteien zum Sieg verhelfen, falls sie im April Chancen zum Wahlerfolg hätten. Szőcs schließt mit der Vermutung, dass US-Regierungsstellen unter Präsident Biden und liberale Medien einen koordinierten Angriff starten könnten, um die ungarische Regierungspartei zu schwächen.

Heti Világgazdaság weist die Behauptung, ausländische Akteure könnten sich in die ungarischen Wahlen einmischen, um der Opposition an die Macht zu hieven, als absurd zurück. Das liberale Wochenmagazin behauptet, die Regierung wolle jegliche ausländische Kritik abwehren, indem sie sie als unzulässige Einmischung in die nationalen Angelegenheiten Ungarns brandmarken. Der Fidesz habe versucht, ein Netzwerk von Rechtskonservativen zu knüpfen – darunter der brasilianische Präsident Bolsonaro, der ehemalige US-Präsident Trump sowie die Conservative Political Action Conference in den USA –, um sie im Wahlkampf als symbolische Ressourcen zu nutzen. Heti Világgazdaság fügt hinzu: Die Regierung habe versucht, auch den jüngsten Besuch des französischen Präsidenten Macron so zu darzustellen, als würde er Ministerpräsident Orbán unterstützen. Die Oppositionsparteien verfügten über gar keine Ressourcen, um ein solches Netzwerk ausländischer Unterstützer aufzubauen, so die liberale Wochenzeitung.

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