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Streit um Spitzenkandidatenduell

20. Jan. 2022

Ein linker Kommentator behauptet, Ministerpräsident Orbán habe Angst vor einer öffentlichen Debatte mit dem Spitzenkandidaten der Opposition, Péter Márki-Zay, weil er über keine nennenswerte politische Vision verfüge. Ein regierungsfreundlicher Kolumnist hingegen meint, Ministerpräsident Orbán solle sich nicht mit öffentlich mit Lügnern auseinandersetzen.

Péter Márki-Zay, der Kandidat der Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten, hat Regierungschef Viktor Orbán zu einer Fernsehdebatte herausgefordert. Fidesz-Sprecher István Hollik lehnte dieses Ansinnen mit der Begründung ab, dass der eigentliche Oppositionsführer Ferenc Gyurcsány heiße und es daher für Ministerpräsident Orbán sinnlos wäre, mit Márki-Zay zu debattieren.

Miklós Hargitai von der Tageszeitung Népszava meint, Orbán lehne eine öffentliche Debatte mit dem Oppositionsführer Márki-Zay ab, weil der Ministerpräsident keine glaubwürdige Vision in Bezug auf Bildung, Gesundheitsversorgung und Nachhaltigkeit habe. Zudem würde Orbán befürchten, dass eine öffentliche Debatte den Bekanntheitsgrad seines Gegners steigern könnte. Hargitai findet all dies beängstigend und weist darauf hin, dass öffentliche Debatten Eckpfeiler der Demokratie seien.

Es sei gerechtfertigt, dass Ministerpräsident Orbán auf eine Debatte mit Péter Márk-Zay verzichtet, hält Károly Bán fest. In Magyar Hírlap räumt der regierungsfreundliche Kolumnist ein, dass eine Bevölkerungsmehrheit die Teilnahme an Fernsehdebatten als demokratische Pflicht der Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten betrachten würde. Bán allerdings vertritt die Auffassung, dass dieses Mal die „politischen Umstände“ ungeeignet für eine solche Veranstaltung seien. Der Kommentator hält Márki-Zay für eine Marionette des ehemaligen Ministerpräsidenten Gyurcsány, der in der Öffentlichkeit gelogen habe. Márki-Zay selbst habe mehrere falsche Anschuldigungen gegen die Regierung vorgebracht, erinnert Bán. In Anbetracht all dessen hält er es für richtig, dass der Fidesz die Herausforderung einer öffentlichen Debatte zurückweist.

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