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Weitere Stimmen zum Ukraine-Krieg

26. Feb. 2022

Regierungskritische Kommentatoren verurteilen Russland aufs Schärfste, während ihre regierungsnahen Kollegen den Oppositionskandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten anprangern. Er hatte die Entsendung von ungarischen Waffen und Soldaten in die Ukraine gefordert.

In der Zeitung Népszava bezeichnet Gábor Horváth den russischen Präsidenten Putin als einen militärischen Riesen, der als Staatsmann ein Zwerg sei. Die Welt sei nicht mehr dieselbe wie am Vorabend der russischen Invasion der Ukraine, schreibt er und fährt fort: Russland könne nicht mehr als zivilisierter Partner in den internationalen Beziehungen angesehen werden. Das Leben dürfte schwieriger werden, auch für Ungarn, prophezeit Horváth und fügt hinzu, dass die Schuld eindeutig bei Putin zu suchen sei.

Szabolcs Vörös begrüßt die Erklärungen der Regierung, wonach sich Ungarn den Maßnahmen der NATO sowie den EU-Sanktionen als Reaktion auf die russische Invasion anschließen werde. Auf dem Internetportal Válasz Online fordert er aber auch eine entschiedenere Verurteilung des dreisten russischen Expansionismus. Die Einbestellung des russischen Botschafters sei richtig gewesen, „aber es sollte noch mehr getan werden“. Nicht nur, „weil wir eine Nation von Freiheitskämpfern sein sollen, sondern auch aufgrund elementarer humaner Erwägungen“, so Vörös abschließend.

Es sei nur natürlich, dass sich die Regierung in Bezug auf den Krieg in der Ukraine an die Seite der westlichen Verbündeten Ungarns stelle, notiert Levente Sitkei in der Tageszeitung Magyar Nemzet. Gleichzeitig verweist er in einem Nebensatz darauf, dass dem Westen die Klagen der magyarischen Minderheit der Ukraine in den vergangenen Jahren völlig gleichgültig gewesen seien. Darüber hinaus verurteilt Sitkei den Spitzenkandidaten der Opposition, Péter Márki-Zay, der am Donnerstagabend auf einer Protestkundgebung vor der russischen Botschaft den gefährlichen Konflikt genutzt habe, um Viktor Orbán wegen seines jüngsten Besuchs in Moskau als Verräter zu bezeichnen. Die vitalen Interessen Ungarns sollten Vorrang vor parteipolitischen Erwägungen haben, mahnt der Kommentator der regierungsnahen Zeitung.

In Magyar Hírlap bezeichnet Dániel Galsai die Vision von Márki-Zay als „Albtraum“. Vor allem im Hinblick auf seine erste Reaktion auf die russische Invasion, in der er geäußert hatte, Ungarn solle sich aktiv an der Seite der Ukraine am Krieg beteiligen. „Möchte er wirklich, dass Ungarn der russischen Kriegsmaschinerie entgegentritt?“, fragt der Autor und schlussfolgert: „Die Opposition ist definitiv nicht bei Verstand.“

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